Was die Kochgenossen beim Abu Elabed essen:
- Fatayir – das sind arabische Backwaren, die hier ständig frisch aus dem Ofen kommen: Allerlei gefüllte Teigtaschen und belegte Fladen, deren herrlich fluffiger Teig auch den besten Pizzerien Neapels zur Ehre gereichen würde. Besonders köstlich ist die einfache Variante mit Za’atar, jener arabischen Gewürzmischung aus Thymian, Sesam und Sumach. Wobei der deutsche Name Thymian nicht wirklich korrekt ist, denn es handelt sich eigentlich um den schon im Alten Testament mehrfach erwähnten syrischen Ysop. Weitere Varianten sind mit gehacktem Kalbfleisch in Kombination mit Tomaten oder Granatapfel belegt, oder mit Spinat, Kaschkaval-Käse, Paprika und vielem mehr. Die meisten dieser Köstlichkeiten kosten gerade mal einen Euro! Dazu sollte man frischen Ayran trinken.
- Shawarma mit Huhn – hauchdünnes Fladenbrot mit einer unglaublich subtilen Knusprigkeit, gefüllt mit saftigem, mariniertem Hühnerfleisch vom Drehspieß (nur von der Keule!). Dem hierzulande gewohnten „Hendldöner“ aus industriell vorgefertigten „Dönerspießen“ haushoch überlegen! Hier sind Meister am Werk, die wissen, wie es richtig geht. Umso unfassbarer ist der Preis von € 2,50!
- Shawarma mit Kalbfleisch – kommt auch vom Drehspieß und auch hier merkt man die Expertise: knusprig, saftig und mit vollem, deftigem Fleischaroma. Während des Grillens wird das Fleisch ständig von herabschmelzendem Fett umschmeichelt und bleibt so zart und saftig.
Ein authentisches Stück Damaskus in Wien
An dem kleinen Stand am Hannovermarkt im 20. Bezirk sieht man seit einem knappen Jahr stets eine Menschenschlange geduldig anstehen. Die beiden Betreiber, der Rechtsanwalt Mohammed Muntaser und der Englischlehrer Kheireddin Aledawy, konnten dem Horror des syrischen Bürgerkriegs entkommen und haben hier in die Fremde ein Stück heimatliche Esskultur gebracht: Streetfood wie in Damaskus!
Mit einer Handvoll Spezialisten, die ihr Handwerk wahrlich verstehen, zeigen sie, wie gut diese Speiseformate – die man teilweise ja vom „Dönerstandl“ kennt – sein können, wenn sie richtig gemacht werden; der Unterschied ist gewaltig! Hier wird nicht mit Convenience-Produkten geschummelt und abgekürzt. Stattdessen werden alle Details, die das Köstliche ausmachen, gewissenhaft beachtet.
Das braucht seine Zeit, weshalb man beim Abu Elabed auch immer mit einer gewissen Wartezeit rechnen muss. Doch das Warten zahlt sich auf alle Fälle aus!
Und was könnte die herausragende Qualität besser belegen, als eine geduldig wartende Menschenschlange? – in Wien fast ein Novum, aber in allen lebendigen Streetfood-Kulturen ein untrügliches Indiz für beste Ware.
Das einzige, was uns hier abgeht, ist Lammfleisch. Warum das bei uns ausnahmslos durch Kalbfleisch ersetzt wird, ist uns nicht ganz klar – wo doch das Lamm die Grundlage der orientalischen Fleischkultur ist!
Für Menschen, die knapp bei Kasse sind, sei hier erwähnt, dass man hier für 2 bis 3 Euro mittagessen kann – inklusive Getränk!
Da läuft einer das Wasser im Mund zusammen … Za’atar und Sharwama … besser gehts nicht.
Super, vielen Dank für den Tipp!