Dieser simple Krautsalat ist ein Wundermittel bei schweren und fettigen Speisen, sofern er kräftig essigsauer mariniert ist.

Er macht das Verdauen leichter und hilft gegen Völlegefühl. Interessanterweise ganz im Gegensatz zu anderen Zubereitungen von Kraut. Vermutlich liegt es an dem vergleichsweise höheren Anteil von Essigsäure. Und kalt muss er sein – als erfrischender Kontrast zu eher schweren Gerichten.

Als Beilage zum Schweinsbraten oder zum Martinigansl ist er ideal, auch wenn er dabei bisweilen als “Zweitkraut” eingesetzt wird, zum Beispiel zusätzlich zum warmen Rotkraut bei der Gans, oder zum mitgebratenen Stöcklkraut beim Schweinsbraten. Als im Innviertel der legendäre “Moar Sepp” noch in Betrieb war, gab es dort gleich drei verschiedene Zubereitungen von Weißkraut zum “Bratl in der Rein”.

Wichtig ist eine Entwässerung des Gemüses mithilfe von Salz, das die Flüssigkeit rauszieht. Durch ein kräftiges Kneten und Pressen des geschnittenen, rohen Krauts, wird zusätzlich die harte Struktur gebrochen und mürber gemacht.

Zutaten für ca. 6 Personen:

  • ca. 800 g Weißkraut (Weißkohl)
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2-3 EL Essig oder mehr
  • Öl
  • Zucker
  • Kümmel ganz
  • Salz

 

Zubereitung:

  • Kraut vierteln, den Strunk wegschneiden und mit dem Hobel oder Messer in möglichst dünne Streifen schneiden
  • kräftig einsalzen und einmassieren, auf einem Sieb ca. 1 Stunde abtropfen lassen, dann ausdrücken und kneten. Die salzige Flüssigkeit wegschütten
  • die Salzigkeit des ausgedrückten Krauts kosten (das meiste Salz sollte mit der Flüssigkeit abgegangen sein), falls das Kraut aber noch allzu salzig sein sollte, kann man es mit Wasser etwas abspülen
  • Kümmel im Mörser grob zerstoßen
  • ca. 2-3 EL Essig mit ca. 2 TL Zucker und 1 TL zerstoßenem Kümmel anrühren, dann mit ca. 3 EL Öl vermischen und über das Kraut gießen
  • gut durchmischen und etwas ziehen lassen, dabei wird der Salat deutlich milder
  • abschmecken: vermutlich wird noch mehr Essig nötig sein, denn der Salat soll ziemlich sauer sein. Die Säurespitzen kann man mit Zucker abmildern