Semmelknödel werden in Südtirol oft als Vorspeise gegessen, ähnlich der italienischen Pasta; mit brauner Butter, Parmesan und frischem Schnittlauch.

Schon bei unseren ersten kulinarischen Besuchen in Südtirol ist uns aufgefallen, dass die Südtiroler den Österreichern knödelmäßig zeigen können, wo der Bartl den Most holt – und seither recherchieren wir, woran das liegt. Obwohl mehr Butter und Käse verwendet wird, sind sie irgendwie leichter und flaumiger.

Vermutlich liegt es vor allem am unterschiedlichen Knödelbrot; es ist kleinwürfeliger und feiner als in Österreich – und es ist kein Industrieprodukt, sondern wird von den Bäckern erzeugt, die es dort buchstäblich noch in jedem Dorf gibt. Kochgenossin Daniela Niederkofler aus Gais bei Bruneck, die eine professionelle Köchin ist, hat ihre Knödelrezepte unlängst mit Wiener Knödelbrot ausprobiert und ist dabei zu einem ganz anderen Ergebnis gekommen, als bei ihr zuhause. Mit dem Wiener Knödelbrot sind sie aufgegangen wie Germknödel.

Zutaten für 18-20 Stück:

  • 400 g feinwürfeliges Knüdelbrot (am besten aus Südtirol)
  • 400 g pürierter Tiefkühlspinat
  • 4 Eier
  • 3 mittelgroße Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1/2 Bund Schnittlauch
  • 150 ml Milch
  • 200 g Dolcelatte (junger Gorgonzola)
  • 100 g Emmentaler
  • 120 g Butter
  • Öl
  • Muskatnuss
  • Pfeffer
  • Salz

Zubereitung:

  • Zwiebeln klein hacken und in ca. 60 g Butter bei geringer Hitze anschwitzen bis sie etwas Farbe ziehen.
  • Etwas Öl erhitzen und Tiefkühlspinat darin auftauen. Feingehackten Knoblauch dazugeben und ca. 3 min mitköcheln. Dann auskühlen lassen.
  • Milch erwärmen und Dolcelatte darin schmelzen. Mit dem Pürierstab aufmixen und auskühlen lassen.
  • Erst wenn alles abgekühlt ist, Spinat mit der Käse-Milchmischung und 4 Eiern, etwas Muskatnuss, Salz und Pfeffer mit dem Pürierstab mixen.
  • Schnittlauch fein hacken und zwei Drittel davon zu dem Knödelbrot geben (das restliche Drittel zum Garnieren aufheben).
  • Zwiebel zum Knödelbrot geben. Behutsam untermischen, nicht das Knödelbrot zerdrücken.
  • Spinat-Käsemischung dazugeben und vorsichtig unterheben, nicht fest kneten.
  • Mit einem feuchten Tuch bedecken und 30 min ziehen lassen.
  • Emmentaler in Würfel mit einer Kantenlänge von ca. 1,5 cm schneiden.
  • Knödel formen und in die Mitte jeweils ein Stück Emmentaler geben. Hände dabei immer mit Wasser benetzen. Nicht zu fest pressen, aber auch nicht zu locker. Die richtige Konsistenz ist Gefühlssache; sie sollten so leicht und flaumig wie möglich sein – sind sie allerdings zu locker, dann werden sie beim Kochen zerfallen.
  • In wallend kochendes Wasser geben, dann die Hitze zurückdrehen, sodass es nur leicht köchelt. Ca. 15 min ziehen lassen.
  • ca 60 g Butter in einer Pfanne zerlassen und, sobald sie Blasen wirft, kräftig und ständig mit dem Schneebesen schaumig schlagen. Sobald sie eine hellgoldene Farbe annimmt, sofort vom Herd nehmen (nicht in der heißen Pfanne lassen, wenn sie nicht sofort verwendet wird!)
  • Knödel anrichten, mit Parmesan, brauner Butter und fein geschnittenem Schnittlauch bestreuen.