Die frühesten Marillenknödel wurden vermutlich im 18. Jahrhundert mit Brandteig zubereitet. Dieser “altmodische” Teig ist dem Nudelteig ähnlich und hat durchaus seine Vorteile.

Drei verschiedene Teige sind für die Zubereitung der süßen Knödel geeignet: neben dem Brandteig etablierte sich der Kartoffelteig  mit der allgemeinen Verbreitung der Kartoffel erst um 1800, und heutzutage wird vor allem der leicht säuerliche Topfenteig verwendet. Wir haben alle 3 Teige ausprobiert und finden, dass jeder seine Stärken hat.

Die Besonderheit des Brandteigs liegt in seiner Elastizität. Damit kann man die Teighülle der Knödel wesentlich dünner gestalten als mit den beiden anderen Teigtypen. Die Bezeichnung Brandteig bezieht sich auf den Umstand, dass dabei das Mehl in kochend heiße Flüssigkeit gerührt wird, wobei das Mehleiweiß gerinnt und die Stärke verkleistert.

Das wichtigste für gute Marillenknödel ist natürlich die Qualität der Früchte – sie sollen süß und reif, aber noch relativ fest sein. Außerdem sind kleinere Exemplare ideal für die Knödel. Bitte keine unreifen Früchte aus dem Supermarkt verwenden – die enthalten derartig viel Säure, dass nicht einmal ein massenhafter Einsatz von Zucker die Knödel erträglich machen kann.

Zutaten für 8 Dessert-Portionen oder 4 Hauptspeisen-Portionen (16 Knödel):

  • 16 Marillen/Aprikosen (eher klein, reif aber fest)
  • 250g Mehl (glatt)
  • 250ml Milch
  • 250ml Wasser
  • 2 Eier
  • 200g Butter
  • 150g Semmelbrösel (Paniermehl)
  • 4 EL Kristallzucker
  • Staubzucker
  • 16 Stück Würfelzucker
  • Zimt, gemahlen
  • 1 Prise Salz

Zubereitung:

  • Mehl und Milch mit 2 Prisen Salz und 50g Butter zum Kochen bringen
  • Hitze abdrehen und 250g Mehl einrühren, dann auf lauwarm abkühlen lassen
  • 2 Eier mit den Händen einarbeiten
  • Arbeitsunterlage mit Mehl stäuben, den Teig darauf legen und kurz kneten
  • Teig abgedeckt beiseite stellen
  • mit dem dicken Ende eines Essstäbchens die Kerne aus den Marillen herausdrücken und je ein Stück Würfelzucker hinein drücken
  • den Teig zu einer Rolle formen und in 8 gleiche Portionen schneiden
  • auf der bemehlten Arbeitsfläche die Teigstücke mit der Hand flach drücken und die Marillen umhüllen, gut verschließen, fest zusammendrücken und zwischen den Handflächen rollen
  • 50g Butter in der Pfanne schmelzen und 150g Semmelbröseln (Paniermehl) hellanrösten, 4 EL Kristallzucker untermischen und kurz weiter rösten, 1-2 TL Zimt untermischen
  • in einer breiten Kasserole Wasser zum Kochen bringen, leicht salzen und die Knödel in das wallende Wasser vorsichtig einlegen, dann die Hitze auf sanftes Köcheln zurückdrehen. Mit einem Holzlöffel die Knödel sanft bewegen, damit sie nicht am Boden ankleben
  • sobald die Knödel aufschwimmen, noch 1-2 min ziehen lassen. Insgesamt wird das etwa 11 bis 13 min dauern
  • die heißen Knödel in den Butterbröseln schwenken
  • 100 g Butter bräunen, dabei mit dem Schneebesen kräftig durchschlagen und sobald sie sich verfärbt, sofort aus der Pfanne leeren
  • die angerichteten Portionen mit der gebräunten Butter beträufeln und mit reichlich Staubzucker bestreuen