Was die Kochgenossen bei Fadi Falafel essen:

  • Falafel – wunderbar weiche, aber knusprige Falafel, die überhaupt nicht trocken sind, wie so manche andere.

  • Foul – vermutlich eines der ältesten Gerichte der Menschheit, das heute in Ägypten, dem Sudan und auf der Arabischen Halbinsel ein Herzstück der Streetfoodkultur ist. Die Basis sind gekochte Fava- oder Saubohnen, die einzige Bohnensorte, die seit Urzeiten in Europa verbreitet ist (andere Bohnensorten stammen aus Amerika und waren in Europa vor dem 16. Jahrhundert unbekannt). Hier bekommt man sie entweder mit Joghurt oder mit Hummus, in Kombination mit Kichererbsen, Gewürzen und Olivenöl. Dazu gibt es heisses Fladenbrot und eingelegtes Gemüse.

  • Fatteh – ein vegetarisches Gericht aus frittierten Stücken von dünnem Fladenbrot (Khubz), das hier mit Hummus, Kichererbsen, Kräutern, Gewürzen, Nüssen und heissem Butterschmalz kombiniert wird

 

Jahrtausende altes vegetarisches Streetfood

Wenn man sich für vegetarische und vegane Küche interessiert, dann sind die arabischen “Vorspeisen” (Mezze) ein wahrer Wissensschatz, der auf fast 8.000 Jahre Kocherfahrung zurückgreift. Als Streetfood sind sie im gesamten arabischen Raum und im nördlichen Afrika von Eritrea bis Marokko verbreitet und Ableger dieser Kultur findet man bis zum Balkan und Griechenland.

Speiseformate wie Foul, Fatteh und Hummus gehören vermutlich zu den ältesten Gerichten der Menschheit und in den arabischen Straßenküchen haben sie bis heute überlebt. Favabohnen, Sesam und Kichererbsen wurden im sogenannten “Goldenen Halbmond” (dem Gebiet der heutigen Osttürkei, Syrien und Irak bis zum Kaukasus) schon vor vielen Jahrtausenden kultiviert. Auch im alten Ägypten aß man Favabohnen, die bei uns Acker- oder Saubohnen genannt werden.

Bei dem Stand am Hannovermarkt bekommt man eine irakische Variante dieser Streetfoodkultur geboten – einfache und sehr preisgünstige Speisen für jedermann. Einfach sind dabei aber nur die Zutaten im Sinne von preisgünstig (deshalb vermutlich auch der weitgehende Verzicht auf Fleisch), aber bei der Zubereitung kommt kochtechnische Raffinesse zum Tragen: da wird mit aromatischen und haptischen Kontrasten gearbeitet, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft. Erdige Wärme trifft auf kühle Frische, Knuspriges auf Cremiges und scharfe Würzigkeit auf die Milde von Joghurt, Tahina und Hummus.

Wenn man hier ein Foul oder einen Teller Falafel isst, dann ist das ein komplettes und warmes Mittagessen mit gutem Fladenbrot, Gemüse und frischen Kräutern. Und das um 5 bis 6 Euro!

 

Fadi Falafel

Hannovermarkt, Stand 63, gegenüber Hannovergasse 21, 1200 Wien
Karte anzeigen