Was die Kochgenossen im Lalibela essen:
- Injera – ein sehr weiches und elastisches Fladenbrot aus fermentiertem Teig, der aus der Zwerghirse Teff hergestellt wird. Seit Urzeiten ist das ein Grundnahrungsmittel in Äthiopien und Eritrea. Die ziemlich säuerlichen und großporigen Fladen sind zudem äußerst praktisch, um die saftigen Speisen mit der Hand aufzunehmen.
- Buyaynetu – eine Kombination aus verschiedenen Gemüsezubereitungen (Spinat, Fisolen, Rote Rüben) und einem Rindfleisch-Ragout, natürlich mit Injera.
- Key Wot – wenn wir jetzt sagen, dass dieses Gericht erstaunlich nahe an einem guten Wiener Gulasch ist, bekommen wir wahrscheinlich wieder Watschen. Aber natürlich unterscheidet es sich durch Zutaten wie Ingwer und geklärte Butter (Nitir qibe), die wie das indische Ghee eine aromatische Basis von äthiopischen Schmorgerichten ist. Im Gegensatz zu Ghee wird Nitir qibe gewürzt.
- Tibs – sautierte Rindfleischstreifen mit Zwiebel, Paprika und Pfefferoni.
- Kitfo – rohes, gehacktes Rindfleisch mit äthiopischer Gewürzmischung (Mitmita = Salz, Chili, Nelken, Zimt, Kreuzkümmel, Ingwer, Kardamom). Auch Kitfo wird mit dem Butterschmalz Nitir qibe zubereitet. Das Gericht wird mit Spinat und Frischkäse serviert.
Kulinarisches Neuland entdecken
Äthiopien und Eritrea haben eine völlig eigenständige Küche, die sich von anderen Regionen in Afrika grundsätzlich unterscheidet. Oberflächlich betrachtet ist sie am ehesten mit den Thali-Platten Südindiens vergleichbar, auch hier wird mit den Fingern mithilfe von Fladenbrot oder Reis gegessen und auch hier werden viele Gewürze verwendet, die jedoch anders eingesetzt werden als in Indien.
Jedenfalls sind die Speisen im Lalibela köstlich und es zahlt sich aus, dieses kleine kulinarische Universum zu entdecken. Die Atmosphäre des Lokals ist extrem entspannt und der Wirt ist die Herzlichkeit in Person – eine dringende Empfehlung der Kochgenossen!