Auch dieses einfache Schmorgericht gehört zu den Klassikern der Wiener Küche, obwohl man es heute nur mehr sehr selten findet. Höchste Zeit, es wieder zu entdecken!

Man braucht dafür keine “edlen” Rindfleischsorten, wie Filet, Beiried oder Rostbraten, sondern kann zu preiswerteren Teilen greifen, weil ja lange geschmort wird, bis das Fleisch weich ist.

Die Dicke Schulter oder das sogenannte Hintere Ausgelöste sind dafür gut geeignet. Manche verwenden auch die Schale.

Das namengebende Gewürz ist getrockneter Majoran, der in der österreichischen (und mitteleuropäischen) Küche eine zentrale Rolle spielt. Von Gulasch und vielen Suppen, über geröstete Leber und Nieren, bis zu Würsten, Faschierten Braten und Fleischlaberl – überall gehört er dazu!

Im Mittelmeergebiet und nahen Osten wird stattdessen der eng verwandte Oregano oder der entfernter verwandte Thymian verwendet.

Bei diesem Rezept darf der Majoran sogar die Hauptrolle spielen und aromatisch im Vordergrund stehen.

Wer mag, kann zusätzlich auch etwas frischen Majoran verwenden – aber Vorsicht – den getrockneten kann er nicht ersetzen, denn die Aromen unterscheiden sich erheblich voneinander: Während der frische eine scharfe und leicht aggressive Note aufweist, ist der getrocknete vergleichsweise mild und süß.

Die frischen Blättchen sollte man – wenn überhaupt – nur zusätzlich und sparsam als “topping” über die angerichteten Portionen streuen.

 

Zutaten für 4 Portionen:

  • 800 g Rindfleisch (Dicke Schulter oder Hinteres Ausgelöstes)
  • 300 g Zwiebel
  • 3 EL Schweineschmalz
  • 250 ml Rinderbouillon oder Fond
  • 2 EL Mehl
  • 1-2 EL getrockneter Majoran
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 EL Essig
  • 150 ml Sauerrahm (Saure Sahne oder Schmand)
  • 1 TL Senf (Estragon oder Dijon)
  • Salz & Pfeffer
  • optional: 1 Handvoll frischer Majoran

 

Zubereitung:

  • Fleisch gegen die Faser in ca. 7 mm dicke Blättchen schneiden
  • salzen & pfeffern und mit 1 EL Mehl vermischen
  • Zwiebel halbieren und dünnblättrig aufschneiden
  • mehliertes Fleisch in Schweineschmalz kurz sehr scharf anbraten, sodass es teilweise bräunt. Dann rausnehmen und beiseite stellen
  • in der Pfanne mit den Bratrückständen noch etwas Schweineschmalz schmelzen und die Zwiebeln bei geringer Hitze langsam anbraten, bis sie weich und hellbraun sind
  • mit 1 EL Essig ablöschen, dann 250 ml Rinderbouillon aufgießen, Fleisch hineingeben, sowie ein Lorbeerblatt und 1-2 EL getrockneten Majoran
  • zugedeckt ca. 60-90 min auf kleinster Flamme schmoren lassen, bis das Fleisch weich, aber noch nicht schwammig ist
  • in einer Schüssel 150 ml Sauerrahm mit 2 TL Mehl und 1 TL Senf gründlich verrühren
  • dann im kochenden Majoranfleisch gut verrühren und kurz köcheln lassen
  • mit Salz, Pfeffer und eventuell Essig abschmecken
  • optional: die angerichteten Portionen mit frischem Majoran bestreuen

Dazu passen Band- oder Spiralnudeln, aber auch Nockerl oder Salzkartoffeln.