Was die Kochgenossen beim Praterwirt essen:

  • Hauswürstel – wunderbare Bratwürstel auf einem knackigen Krautsalat – einfach, aber sehr gut

  • Schinkenrolle – völlig unprätentiös, schlicht und altmodisch, gefüllt mit sehr guter Gemüsemayonnaise – ein herrliches Flashback in die Sechziger- und Siebzigerjahre.

  • Paprikahendel mit Nockerl – ein außergewöhnlich fruchtiges Paprikasaftl und tadellose Nockerl

  • Surschnitzel – vorbildlich gesurtes, zartrosa Fleisch in perfekter Panier, mit einem guten Erdapfel-Gurken-Salat. Dazu ein Sardellenringerl feinster Qualität als Garnitur – auch eine Wiederentdeckung!

  • glacierte Kalbsleber – zarte Leberstücke in einer würzigen Sauce mit gebratenen Äpfeln auf Kartoffelpüree

  • dazu ein frisch gezapftes Budweiser – hier kommt der frische, unpasteurisierte Gerstensaft aus einer Hightech-Tankanlage ohne zugesetzte Kohlensäure. Jede Woche wird frisch angeliefert

Ein neues Gasthaus mit Fleischhauerei – seit vielleicht 4 Jahrzehnten hat man soetwas nicht mehr gesehen!

Wo einst eine Libro-Filiale war, gleich neben der St. Nepomuk-Kirche in der Praterstraße, ist eine große Gastwirtschaft (über 200 Plätze innen und außen) mit angeschlossener Fleischhauerei entstanden. Obwohl das Interieur technoid und modern ist, fühlt man sich an die legendären “Bierschwemmen” aus früheren Zeiten erinnert. Auch die Kombination von Gasthaus und Fleischhauerei ist vermutlich nur älteren Semestern als Qualitätsmerkmal erinnerlich.

Auch das Speiseangebot verweist weit ins 20. Jahrhundert zurück und bietet Gerichte, die lange aus der Mode gekommen waren und deren Wiederentdeckung längst überfällig ist: zum Beispiel Schinkenrolle, Stosuppe, Steirisches Wurzelfleisch, Surschnitzel, Markknochen und Ochsenschleppsuppe. Aber auch fleischlose Speisen wie gebackene Austerseitlinge und Spinatknödel findet man auf der Karte.

Die Gastwirtschaft wird vom Team des fast gegenüber liegenden Dogenhof mit Unterstützung der Budweiser-Brauerei betrieben. Das Lokal soll soetwas wie ein Flagship-Store für das edle Tankbier der Marke Budweiser werden; auch als Versuch, die herausragende tschechische Bierzapfkultur nach Wien zu bringen.

Das einzigartige, nicht pasteurisierte Budweiser-Bier kommt hier aus speziellen Stahltanks ohne Zugabe von Kohlensäure und ist wunderbar süffig.

Vorbildlich gezapft wird es nach tschechischer Tradition in schöne, breite Krügel, die im Wasser vorgekühlt werden. Das “kleine Bier” ist hier kein Seidel, sondern der sogenannte “Schnitt” (tschechisch: Šnyt), der auch im Halbliterkrügel kommt, allerdings nur zur Hälfte mit Bier gefüllt ist, während die obere Hälfte aus Schaum besteht.

Das Geheimnis hinter der tschechischen Bier-Hochkultur ist Tankovna – tschechisch für „Tankbier“ – ein Verfahren das von der Brauerei Pilsner Urquell 2013 eingeführt wurde, und bei dem das braufrische Bier tatsächlich mit dem Tankwagen gekühlt angeliefert wird. In der Schankanlage wird es in große Kunststoffbeutel gefüllt, die – innerhalb von Stahltanks – mit Luftdruck zusammengepresst werden, damit das Bier mit dem nötigen Druck aus dem Zapfhahn kommt. Auf die­se Weise be­hält es sei­nen na­tür­li­chen CO2-Gehalt und kommt zu kei­ner Zeit mit ex­ter­nem Sauerstoff in Berührung. Das ver­leiht dem Tankbier ei­ne ganz be­son­de­re Frische und Milde.

– Obwohl: da geht noch was! Das Lokal ist ja brandneu und war bis am Vortag unseres Besuchs noch im Probebetrieb. Wir sind sicher, dass noch einiges an Finetuning und Zapfoptimierung stattfinden wird. Denn so gut das Bier hier auch ist, so extrem süffig wie in Tschechiens Toplokalen ist es noch nicht so ganz. Aber das wird schon. (Die hohe Kunst des Bierzapfens in Tschechien)

Jedenfalls erfüllt der neue Praterwirt alle Voraussetzungen, um eine wirkliche Wiener Institution zu werden!

praterwirt.com

Praterstraße 45, 1020 Wien, Tel: (+43) 676 418 24 44, info@praterwirt.com
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