“Blumenkohl” in Deutschland, aber “Karfiol” in Österreich – die Bezeichnung kommt vom Italienischen “cavolfiore”, was auf Deutsch wiederum “Blumenkohl” bedeutet.
Sein Ursprung dürfte im Nahen Osten liegen, wo er vermutlich schon vor mehr als 2000 Jahren kultiviert wurde.
Verwandte Kohlsorten waren auch in Europa schon in der Antike verbreitet. Plinius beschreibt in seiner “Naturgeschichte” (Naturalis historia) schon im 1. Jahrhundert n. Chr. eine Kohlvariante namens Cyma, deren Beschreibung dem modernen Brokkoli – dem grünen “Cousin” des Karfiols – nahe kommt, und auch heute noch als cima di rapa in Italien sehr beliebt ist.
Im Mittelalter gelangt der Karfiol auch mit den Kreuzfahrern von Syrien nach Europa, vor allem nach Italien und Spanien. Auch Zypern wird damals oft als Karfiol-Hotspot beschrieben. Ab dem 16. Jahrhundert ist das Gemüse in Europa weit verbreitet. Neben der weißen Variante sind besonders in Süditalien auch violette, grüne und orangefarbene Arten verbreitet.
Der weiße Karfiol ist ein fixer Bestandteil der Wiener Küche, als Bröselkarfiol oder paniert und “außebochn” (frittiert), oder eben in Form der molligen Karfiolcremesuppe.
Zutaten für 4 Personen:
- 1 kleiner Karfiol (Blumenkohl)
- 1 mittelgroße Zwiebel
- 125 ml Schlagobers (Sahne)
- 1,5 l Bouillon (am besten Huhn oder Gemüse)
- 1 EL Mehl
- Butter
- Muskatnuss
- Petersil
- Weißbrot für Croutons
- Salz & Pfeffer
Zubereitung:
- den Strunk und die Blätter herausschneiden und klein schneiden
- den Karfiol in kleine Röschen teilen
- Zwiebel halbieren und feinblättrig schneiden, dann auf kleiner Flamme in Butter glasig anschwitzen (nicht bräunen)
- wenn die Zwiebeln weich und glasig sind, mit 1 Esslöffel Mehl stäuben und gut verrühren. Kurz mitbraten, aber nicht bräunen
- 1,5 l Bouillon aufgießen, Karfiol hineingeben und 20-25 min zugedeckt kochen, bis die Stücke weich sind
- einige Röschen herausnehmen und beiseite stellen. Sie kommen später wieder in die Suppe
- Suppe mit dem Stabmixer pürieren
- 125 ml Schlagobers einrühren und die separaten Röschen wieder hineingeben
- mit Muskatnuss würzen, mit Salz & Pfeffer abschmecken und kurz aufkochen lassen
- Weißbrot entrinden und in Würfel schneiden
- Brotwürfel in Butter goldbraun rösten
- Petersil fein hacken
- Portionen mit Petersil und Croutons anrichten
Liebe Kochgenossen,
das ist ein hervorragendes Rezept der österreichischen “Cucina povera”. Mein Tipp dazu: wenn zu wenig Säure, dann noch einen Spritzer (VORSICHT!) eines milden Essigs hinzufügen – z.B. [Riesling Auslese Weinessig](https://www.gegenbauer.at/shop/essig/weinessige/riesling-auslese-wei%C3%9Fweinessig,-250-ml-detail) – auch wenn dieser nicht gerade für “billige” Küche taugt. (bin mit dem Hersteller weder verwandt noch befreundet).
Hallo Kochgenossen,
Strunk und Blätter werden kleingeschnitten – was passiert damit? Kommen die zusammen mit dem Karfiol in den Topf?