Das Lokal hat leider den Betrieb seit Mai 2023 nach nur wenigen Monaten eingestellt

Was die Kochgenossen bei Stanko & Tito essen:

  • Šopska Salat – der klassische Bauernsalat des Balkan in einer äußerst feinen und präzisen Variante. Das herrlich frische und exakt geschnittene Gemüse kommt aus dem burgenländischen Seewinkel. Darunter findet man einen wunderbar cremigen Hirtenkäse.

  • Poncgar – ein mollig süßes Schmorgericht aus Käferbohnen und Zwetschken mit ein paar Stücken von der Quitte.

  • Djuveč Calamari – mit Gemüsereis gefüllte, zart gegrillte Calamari auf einer feinen, fruchtigen Sauce.

  • Oktopus Triperice – Oktopus mit Kutteln – manche würden darin das perfekte Requisit für ein Splattermovie vermuten: Kutteln mit Tentakeln! – Dabei handelt es sich um eine zarte Köstlichkeit, mild und rund abgestimmt mit weißen Cannellini-Bohnen.

  • Pašticada – ein marinierter und stundenlang in einer Sauce aus Wurzelwerk, Zwiebel, Pflaumen und Wein geschmorter Rindsbraten. Das Gericht war für uns die Entdeckung bei unserer letzten Kroatien-Reise! (Kamenjak). Es wird üblicherweise mit Kartoffel-Gnocchi kombiniert; Hier bekommt man geschmorten Kürbis dazu – auch wunderbar! Und bitte nicht auf das saftige Maisbrot zum Auftunken der köstlichen Sauce vergessen!

  • Jagnje – zartes Lammfleisch mit Weißkraut und fregola sarda –  einer speziellen Hartweizen-Pasta in Form von kleinen Kügelchen, die eigentlich aus Sardinien stammt. Die gerollten Teigkugeln werden nicht einfach getrocknet, sondern im Ofen geröstet.

  • Slavonska Gibanica – eine saftige Schnitte mit vielen Schichten: Walnuss, Mohn, Apfel, Kajmak und noch so einiges.

Fine Dining meets Jugohüttn

Das neue Lokal am Spittelberg wird von Koch-Shootingstar Max Stiegl betrieben (Gut Purbach, Knappenhof, Koch des Jahres 2021, Michelin-Stern, etc.). Im Vergleich zu seinen anderen Unternehmungen ist das Stanko & Tito sehr casual und wurde medial schon als “preiswerte Jugohüttn” abgefeiert – nun, das ist es dezidiert nicht!

Zwar sind die Preise der einzelnen Speisen durchaus moderat (5.- bis 24.- € pro Gang), dafür sind die Portionen sehr klein. Das hat den Vorteil, dass man durchaus 3 bis 4 verschiedene Gerichte essen kann, ohne pappsatt zu werden, jedoch muss man dabei für ein Abendessen schon mit gut 50.- € pro Person rechnen.

Aber stimmt schon: im Vergleich zu Stiegls anderen Restaurants ist das günstig. Und die Qualität der Lebensmittel ist extrem hoch – das muss natürlich seinen Preis haben, das geht einfach nicht anders!

Um zu verstehen, warum Max Stiegl auf die Idee einer “Jugohüttn” gekommen ist, muss man wissen, dass er eigentlich Zeljiko Raskovic heißt und im slowenischen Piran geboren wurde. Max Stiegl ist sozusagen ein Künstlername. Die traditionellen Gerichte, die hier serviert werden, hat schon seine Oma Milka zubereitet und sie sind es allemal wert, entdeckt zu werden.

Die Entdeckung der Balkanküche liegt ohnehin im Trend, denn die hat abseits von Cevapcici und Pljeskavica viele kulinarische Perlen zu bieten, die außer den Einheimischen kaum jemand kennt, selbst wenn man schon dutzende Male in Kroatien auf Urlaub war. Diese Gerichte wurden vor allem zuhause bei den Familien zubereitet und haben es fast nie in die Gastronomie geschafft. Erfreulicherweise beginnt sich das nun zu ändern.

Im vorderen Bereich des Lokals werden Cevapcici, Pljeskavica und Spanferkel gegrillt. Man kann sie als takeaway mitnehmen oder gleich mit einem frisch gezapften Karlovacko Bier verzehren. Im hinteren Bereich werden die traditionellen Gerichte serviert.

Und obwohl hier eher derbe Zutaten wie Kutteln, Zwiebel, Kraut und Bohnen verarbeitet werden, handelt es sich keineswegs um derbe Speisen, sondern um – nach allen Regeln der Kochkunst fein abgestimmte – fast elegante Gerichte.

Bäuerlich derb ist hier gar nichts und man merkt in jedem Detail das handwerkliche Niveau einer Küche, das man aus fine dining–Restaurants kennt – eh klar bei dieser Belegschaft (Küchenchef ist Tomaž Fink, der schon bei der legendären Ana Roš in Slowenien gekocht hat).

Positiv zu vermerken ist auch, dass auf  fine dining-Getue verzichtet wird; es gibt zwar Stoffservietten aber keine Tischtücher und auch sonst geht es entspannt und unkompliziert zu.

 

stankoplustito.wien

Spittelberggasse 12, 1070 Wien, Tel: 01 5877628, office@stankoplustito.wien
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