Was die Kochgenossen im Kamenjak essen:

• Rapsko sočivo – auf der Karte fälschlicherweise als “Linsensuppe” übersetzt, ähnelt diese gehaltvolle Suppe eher einem slowenischen oder österreichischen Ritschert. Neben der lokalen Bohnensorte Rapski Zelenčić, die nur auf der Insel Rab wächst, kommen Gerstengraupen, Kichererbsen, Maiskörner und geräucherter Speck zum Einsatz. Eine echte lokale Spezialität, die es nur auf dieser Insel gibt!

• Rapska pašticada s njokima – ein wundervoller Rindsbraten, perfekt weich gedschmort in einer himmlischen, süßsauren Sauce auf der Basis von Zwiebel, Wurzelwerk, Zwetschken und Wein. Dazu gibt es unglaublich gute Gnocchi, die im Format den österreichischen Kartoffelnudeln ähneln. Ein Highlight der Kroatischen Küche!

• Palačinke – auch nach Wiener Wertmaßstäben eine perfekte Palatschinke, gefüllt mit einer köstlichen Feigenmarmelade, die auf unserer internen Beliebtheitsskala der Palatschinkenfüllungen ab nun der Marillenmarmelade ernsthaft Konkurrenz macht.

Eine authentische Regionalküche mit Leidenschaft und Kompetenz gekocht:

Das Restaurant liegt an der höchsten Stelle der Insel Rab 400 Meter über dem Meer und bietet eine atemberaubende Aussicht über die Inselwelt der nördlichen Adria. Die Zufahrt ist abenteuerlich steil und eng – zumindest der Fahrer sollte also nüchtern bleiben.

Die formidable Aussicht über die Insel Rab

Als wir eine Pasta mit Tomatensauce bestellen wollen, meint der Kellner, dass es dafür zu früh sei, weil die Tomaten im hiesigen Garten Mitte Juni noch nicht reif seien; die gibt`s nur im Hochsommer – schlagartig wird uns dadurch bewusst, dass wir hier in einem kompromisslos guten Restaurant gelandet sind!

Auch die teilweise kritischen (deutschen) Postings auf Tripadvisor bestärken unsere positive Erwartung: längere Wartezeiten – ein gutes Zeichen, dass hier frisch gekocht wird! Keine Fischgerichte – no na, am Berggipfel gibts halt keinen Fisch, unten am Meer wimmelt es von Fischrestaurants! Schwierige Zufahrt – hurra, keine Bustouristen und ein Abenteuer!

Noch etwas ist uns hier sehr sympathisch: Für unsere jüngste Kochgenossin, die einjährige Lia bestellen wir eine Portion Nudeln, die sich dann als eine der besten Nudeln, die wir je gegessen haben herausstellt: frische, handgewutzelte Nudeln (ähnlich wie Strozzapreti oder Trofie) mit einer überaus geilen Struktur. Das Kind hat sie in einem glückseligen Genussrausch restlos weggeputzt!

Auf der Karte findet man die üblichen gegrillten Fleischgerichte, die auch sehr gut sind, doch die wahre Stärke sind die Specijaliteti kuće, die lokalen Spezialitäten des Hauses. Kroatien hat – abseits von Cevapcici und Rasnici – eine hervorragende Küche, die immer noch sehr selten in der Gastronomie zu finden ist, sondern vor allem zuhause im Privaten stattfindet.

Doch hier am Kamenjak findet man eine ausgezeichnete und authentische Küche der Mikroregion Rab!

Unbedingt kosten und unbedingt reservieren, denn die Plätze sind oft ausgebucht.