Was die Kochgenossen im TBone essen:
- Palmitos del Putumayo (Palmherzen aus Putumayo) – knackig, knusprig, saftig! Die zarten Herzen aus den Triebspitzen bestimmter Palmen gehören zu den köstlichsten Gemüsen überhaupt. Das nussige Aroma und die pralle, spargelartige Konsistenz kommt allerdings nur bei derart frischer Ware, wie hier zur Geltung (die auch bei uns erhältlichen, in Lake eingelegten Palmherzen können das nicht – genau wie bei eingelegtem Spargel). Diese Palmitos aus der südlichen Provinz Putumayo sind für uns eine Referenz dafür, wie man dieses Produkt optimal zubereitet: am Rand knusprig angebräunt und innen saftig und nussig – absolut köstlich!
- Entrecote – eigentlich so ziemlich das beste Steak, das wir jemals hatten – unglaublich saftig und aromatisch, perfekt medium rare gebraten und erstaunlich reduziert gewürzt: gobes Salz, Butter, etwas Knoblauch und ein Zweiglein frischer Rosmarin – Erstaunlich, weil das in Kolumbien eher unüblich ist, denn hier wird gerne kombiniert, etwa mit Shrimp- oder Pilzsaucen und mit Käse gratiniert. Das gibt es im TBone auch, aber dieses Entrecote brilliert durch perfekte Reduktion! Dazu gibt es ultrakurz sautierte Zwiebelstücke, herrlich knackig und süß (wenn man grob geschnittene Zwiebel bei großer Hitze 30 bis 60 Sekunden lang sautiert, behält sie ihre ursprüngliche Knackigheit, währen die scharfen und “stinkigen” Aromen völlig verschwinden – kann man wie ein Beilagengemüse essen, ganz ohne Zwiebelhauch und Magenproblem. Wir kennen diese exzellente Garmethode für Zwiebel vom klassischen chinesischen Rindfleisch mit Zwiebel. Wir empfehlen keine weiteren Beilagen zu bestellen, sondern das Meisterwerk nur mit dem hausgemachten, saftigen Sauerteigbrot zu genießen. Wir waren glücklich!
- Bife chorizo – das südamerikanische Äquivalent zum New York Strip Steak, ebenfalls meisterlich reduziert zubereitet mit grobem Salz, Chimichurri und gegrillter Ananas.
- House Ribs – butterzarte Schweinerippchen, leicht geräuchert in einer Salsa Campesina (Rohrzucker und Bier!), bestreut mit geröstetem Sesam und Schnittlauch.
Die Rindfleischmeister
Das Lokal in der historischen Altstadt von Bogota ist eine der besten Adressen Kolumbiens, wenn es darum geht, perfekt zubereitete Steaks höchster Qualität zu essen. Hier versteht man sein Handwerk!
Obwohl die Rinderzucht eine zentrale Rolle in Kolumbiens Landwirtschaft spielt, ist es nicht selbstverständlich, dass man überall gutes Fleisch bekommt. Oft wird es völlig durchgebraten und ist dann entsprechend trocken, besonders in ländlichen Regionen.
Aber das TBone ist ein wahres Kompetenzzentrum in Sachen Rindfleisch; bessere Steaks haben wir noch nicht gegessen!
Für kolumbianische Verhältnisse sind die Preise gehoben, aber verglichen mit Europa sind sie extrem günstig: für ein perfektes Steak mit locker 250g bezahlt man umgerechnet etwa 13 Euros und ein Tomahawk mit einem Kilo zum Teilen kostet etwa 40.
Bleibt noch zu erwähnen, dass hier ein göttlich saftiges und knuspriges Sauerteigbrot gebacken wird (auch keine Selbstverständlichkeit in Kolumbien).
Zum Steak und seinen Säften in der heissen Butter brauchen wir nichts als dieses Brot!
Beseelt und glücklich verlassen wir das Lokal, um unsere Heimreise anzutreten. Das Flughafentaxi wartet schon. Was für ein Finale einer fünfwöchigen Reise durch Kolumbien!
Nichts kann die Stimmung mehr aufhellen, als ein vorzügliches Essen, bei dem alles stimmt. Es wirkt fast wie eine Droge – man erlebt das nicht oft, aber hin und wieder spürt man es deutlich