Was die Kochgenossen in der Titán Halászcsárda essen:
- Halászlé – diese Fischsuppe (halász = Fischer, lé = Suppe) ist ein ungarisches Nationalgericht und hat nicht nur für Fischer einen regelrechten Kultstatus. Traditionell wird sie im Kupferkessel zubereitet und ist herrlich gehaltvoll und würzig. Sie wird hier wahlweise mit Karfpen oder Wels aus den umliegenden Donauauen angeboten. Auch eine köstliche Variante mit Fisch-Innereien (vorwiegend Leber) ist erhältlich.
- Topfenstrudel – hauchdünner Strudelteig, überreichlich Topfenfülle und Himbeermark
Die authentische Fischsuppe im Naturparadies
Die ungarischen Donau-Auen stromabwärts von Bratislava sind ein riesiges und praktisch unberührtes Naturparadies. Seit 1992 das slowakische Kraftwerk Gabčíkovo in Betrieb ging, fließt hier auf der rechten Seite nurmehr ein kleiner Teil des Stroms, jedoch mäandern unzählige Altarme zwischen Inseln und dichten Auwäldern.
Außer auf ein paar Fischer und Kanufahrer trifft man auf keine Menschen in dieser riesigen Wasserlandschaft.
Natürlich tummeln sich hier jede Menge Fische, und was könnte zum Verkosten besser sein, als eine schlichte Csárda, die am Rand eines kleinen Dörfchens, praktisch mitten in der Au steht?
Genau das ist die Titán Halászcsárda am Rande von Ásványráró, unweit der westungarischen Stadt Györ. Und obwohl wir keine 100 Kilometer Luftlinie von unserer Heimatstadt Wien entfernt sind, fühlt es sich hier so exotisch an wie in Ostasien. Die sprachlichen Barrieren sind durchaus vergleichbar mit Laos oder Kambodscha. Sogar die Preise sind ähnlich günstig.
Hier muss man einfach Halászlé essen. Die kräftige und scharfe Suppe ist entlang von Donau und Theiß in ganz Ungarn, aber auch im kroatischen Slawonien bis hinunter nach Serbien in unzähligen Varianten verbreitet.
Gemeinsam ist allen Rezepten die Verwendung von Zwiebel und Paprikapulver, sowie einer Essenz, die vor allem aus Karpfen oder Weißfisch ausgekocht und durch ein Sieb gepresst wird. Die edleren Teile der Fische werden als Einlage nur kurz mitgekocht. Neben Karpfen werden auch Wels, Hecht und Zander (Fogosch) verwendet.
Traditionell isst man die Suppe mit saftigem Weißbrot, aber auch Varianten mit Nudeln oder Nockerln (Spätzle) sind verbreitet.
Die traditionelle Begleitung zur Suppe ist übrigens ein Spritzer auf Riesling-Basis, der in Ungarn fröccs genannt wird.