Was die Kochgenossen beim Gorfer essen
- Schweinsbraten mit mitgebratenem Stöcklkraut, separatem Krautsalat und Serviettenknödel – eine Qualitäts-Referenz für den klassischen oberösterreichischen Schweinsbraten. Seit der Moar-Sepp bei Ried im Innkreis zugesperrt hat, hat für uns der Gorfer den besten Schweinsbraten, den wir in Österreich kennen: saftig und mürbe mit einer Kruste von perfekter Knusprigkeit mit einem flaumigen, dottergelben Semmelknödel (als Serviettenknödel) und einem Saftl, das noch jeden zum stöhnen gebracht hat! Dazu die zwei klassisch oberösterreichischen Weißkraut-Varianten: im Rohr gemeinsam mit dem Fleisch geschmorte, große Stücke – das Stöcklkraut, und zusätzlich kalter Krautsalat mit Kümmel. Beides ist perfekt reduziert auf den Punkt gebracht!
- Rindfleischsalat – dass ein Filetsteak zart und saftig wird, ist keine Kunst. Aber dass sogar ein kalt aufgeschnittenes Kochfleisch diese Attribute erreicht, das ist schon eine Kunst! Gerade an den weniger “edlen” Fleischteilen zeigt sich die überragende Qualität des Gorferschen Rindfleischs.
- Dreierlei vom Lamm – hinreissend gut gekochte Varianten vom Shropshire-Bio-Lamm aus eigener Zucht: panierte Schnitzerl, faschierte Butterschnitzel und und das zarteste Lammkarree, das wir je gegessen haben. Die begleitenden Gemüse und Saucerln sind derart perfekt ausbalanciert, dass man nur noch Stöhnen kann.
- Blunzenknödel – ein oberösterreichischer Klassiker mit Blutwurstfülle. Spielt ein harmonisches Duett mit knusprigen Wantan, die ebenfalls mit Blunzen gefüllt sind.
- Kalbsbeuschel – genau so, wie ein Beuschel sein soll: Es hat Biss und ist aromatisch perfekt ausgewogen, mit leichter Säure und einem zarten “Zweiklang” aus Thymian und Lorbeerblatt. Dazu wird ein flaumiger, dottergelber Serviettenknödel serviert. Dieses Beuschel gibt`s auch im Glas zum mitnehmen. > Rezept
- Cremeschnitte – besitzt für uns den Status von “state of the art”. Die Kruste aus Blätterteig hat einen zartbitteren Karamellton und bildet einen herrlichen haptischen Kontrast zur kühlen Kremigkeit der Füllung. Das ist keine “feine” Patisserie, sondern ein großer Kubus von radikaler Schlichtheit, der perfekter nicht sein könnte – nicht ein Hauch von Überflüssigem!
Eine der besten Küchen Oberösterreichs
Beim Gorfer wird “schön” gekocht, mit Blüten dekoriert und auf riesigen Tellern mit ungewöhnlichen Formen serviert; oder in den – seit einiger Zeit trendigen – Einmachgläsern. Das ist etwas, was die Kochgenossen auf ihrer Suche nach authentischen Speisen normalerweise nicht suchen. Aber beim Gorfer ist das etwas anderes: hier wird außergewöhnlich gut gekocht und trotz der aufwändigen Präsentation der Speisen, findet man hier durchaus authentische und ehrliche Gerichte. Andere Gerichte wiederum sind aufwändig dekoriert und kommen verteilt auf mehrere Teller, Schüsseln und Gläser auf den Tisch. Doch was woanders so oft vom eigentlichen Geschmackserlebnis nur ablenkt, ist hier kein dekorativer Selbstzweck und macht im Zusammenhang der Gerichte durchaus Sinn. Auch ist der Gorfer alles andere als ein schicker Gourmettempel, bei dem das Publikum mit feinem Essen protzen will. Das Preis-Leistungsverhältnis ist günstig und das Ambiente schlicht und ohne Schnörkel. Die Gäste kommen aus der bäuerlichen Umgebung und der benachbarten Stadt Steyr, einfach um gut zu essen. Wenn die Speisen dann auch noch toll aussehen, soll ihnen das recht sein.
Am alten Vierkanthof im Hügelland zwischen Enns und Steyr wird nicht nur gekocht, sondern auch produziert. Ein großer Teil der verwendeten Lebensmittel kommt aus der eigenen Produktion, vor allem das Rindfleisch. Reinhard Gorfer ist ein Pionier der artgerechten Rinderzucht in Österreich und hat schon vor Jahren mit der Zucht von hochqualitativen Galloway- und Angusrindern begonnen. Er war auch einer der ersten, der eine stressfreie Hofschlachtung durchgesetzt hatte. Diese Qualität schmeckt man – sofort und eindeutig! Nicht nur die “edlen” Fleischteile wie Filet und Beiried sind zart und saftig, sondern auch Fleischsorten, die sonst oft trocken und fasrig werden: Selbst beim klassischen Rindfleischsalat hat man das Gefühl, dass die Fleischstücke fast auf der Zunge zergehen. Auch aromatisch kann das trocken gereifte Fleisch viel mehr, als man es von Rindfleisch aus dem Supermarkt gewohnt ist.
Das Gasthaus ist von Freitagabend bis inklusive Sonntag geöffnet und es empfiehlt sich, lange im voraus zu reservieren.
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