Was die Kochgenossen im Ikat essen:
- Plov – klingt wie ein Gericht aus “Tim und Struppi”, das Tim und Haddock in Bordurien oder Syldavien serviert bekommen, ist aber die usbekische Variante des Pilaw, jenes Reisgerichts, das von Osteuropa bis Indien verbreitet ist und vermutlich einen persischen Ursprung hat. Jedenfalls ist es absolut köstlich, mit zart gegartem Rindfleisch, Karotten, Rosinen, Berberitzen, Kichererbsen, Zwiebeln und Leinöl (!). Gibt es auch in einer Luxusvariante mit Wachteleiern, gefüllten Weinblättern und Salat. In Usbekistan ist die Zubereitung für Plov oft Männersache; so wird bei Hochzeiten das Gericht von einem Plov-Meister in einem riesigen Topf zubereitet.
- Manti – Zentralasien ist eine Hochburg der gekochten Teigtaschen (siehe unsere Kommandosache Teigtascherl). Die usbekische Variante der Manti ist relativ groß mit einer komplexen Faltung des Teiges, die dazu dient, quasi wie kleine Staumauern, den mitservierten Sauerrahm obenauf zu halten. Diese Teigtaschen werden lange gedämpft (bis zu 45 Minuten). Die Fülle ist schlicht: Faschiertes von Rind und Lamm mit Zwiebel, Kreuzkümmel und Pfeffer.
- Pelmeni – diese kleinen Teigtaschen sind im ganzen Gebiet der ehemaligen Sowjetunion, von Sibirien über Zentalasien bis Polen und die Ukraine verbreitet. Pelmeni gelten als russisches Nationalgericht. Die fleischige Füllung ist ähnlich schlicht wie bei den Manti. Gedippt wird in Sauerrahm und Essig mit schwarzem Pfeffer.
- Schaschlik – allerlei Fleischspieße vom Grill. Wir haben hervorragende Lammspieße gegessen.
- Schurpa (Chorba) – eine gehaltvolle Suppe mit Rindfleisch, Karotten und Kartoffeln.
Eine puristische und einfache zentralasiatische Küche
Ikat ist eine traditionelle Webtechnik, die unter anderem in Usbekistan, das ja an der historischen Seidenstraße liegt, eine identitätsstiftende Rolle spielt.
Das Restaurant gleichen Namens hat mitten in der Coronapandemie im Jahr 2021 eröffnet und einen dementsprechend schwierigen Start gehabt. Hier werden ausnahmslos authentische usbekische Gerichte angeboten, was in einer Stadt wie Wien doch einigen Mut veraussetzt, denn wer kennt hier schon die Usbekische Küche?
Das Ikat bietet also eine gute Gelegenheit, seinen kulinarischen Horizont zu erweitern!
Die Usbekische Küche ist – verglichen mit weiter im Süden gelegenen Ländern wie Iran oder Afghanistan – relativ einfach und puristisch. Neben orientalisch-asiatischen Einflüssen spielen auch russische Kochtraditionen dabei eine Rolle.
Besonders interessiert haben uns die Teigtaschen, die ja in fast ganz Asien verbreitet sind und in jeder Region unterschiedlich zubereitet werden. (Kommandosache Teigtascherl)
Die usbekische Variante ist schlicht und pur: Weizenteig, Fleisch und Zwiebel mit einer Spur Kreuzkümmel und Pfeffer. Gedippt wird in Sauerrahm.