Dieses Dessert kann Wunder vollbringen!
Sollte man sich einmal so richtig überfressen haben, dann ist eine gut gekühlte Rotweinbirne ein wahres Heilmittel gegen das Gefühl, dass schon das legendäre Minzblättchen ausreichen würde, um einen endgültig zum Platzen zu bringen.
Keine Ahnung, warum das so ist – und wissenschaftlich haltbar ist es vermutlich auch nicht. Aber wir haben mehrmals diese wundersame Wirkung buchstäblich am eigenen Leib erfahren.
Das erste Mal war in einem kleinen Lokal in Südspanien, wo das “Menü” aus insgesamt 34 Gängen bestand! – zugegeben: es waren Tapas-Gänge, aber immerhin! Jedenfalls konnten wir nicht mehr aufrecht sitzen und nur mehr leise stöhnend kommunizieren, als die Wirtin verkündete, dass jetzt noch das Dessert käme.
Unsere Reaktion kann man sich vorstellen: Unmöglich! Nicht ein Molekül bringen wir noch runter, ohne dass es uns zerreisst – weiche Satan!
Doch die Wirtin war beharrlich, stellte die rot glänzenden Früchte auf den Tisch und meinte, wir könnten ja bloß ein kleines Bisschen kosten. Das taten wir – und wenig später war die Köstlichkeit verputzt und unsere Beschwerden wie durch ein Wunder weggeblasen.
Wichtig bei der Zubereitung ist, dass man keine Birnen verwendet, die schon auf einen Fingerdruck weich nachgeben, denn sie könnten beim Kochen zerfallen. “Reif aber fest!” lautet die Spielregel.
Zutaten für 4 Personen:
- 4 große Birnen – sie sollen reif aber keinesfalls weich sein. Optimal ist die Sorte Abate Fetel
- 1 Flasche Rotwein nach Belieben (750 ml)
- 150 g Zucker
- 1 Bio Zitrone (Schale)
- 1 Bio Orange (Schale)
- 1 kleines Stück Zimtrinde
- 1 kleines Stück Sternanis
- 3 Gewürznelken
Zubereitung:
- an der dicken Seite der Birnen die Rundung gerade abschneiden, sodass sie aufrecht stehen können
- Birnen schälen aber die Stängel dranlassen
- jeweils ein fingergroßes, dünnes Stück Zeste von der Zitrone und der Orange mit dem Schäler abhobeln
- Wein und Zucker in einem Topf aufkochen, die Zestenstücke und Gewürze hineingeben und 5 min köcheln
- dann die Birnen hineingeben und zugedeckt etwa 30 min köcheln (Kochdauer abhängig von der Reife – also testen). Die endgültige Konsistenz sollte nicht allzu weich, jedoch mit einem Dessertlöffel leicht zu teilen sein
- zwischendurch die Birnen mit dem Sud übergießen, beziehungsweise umdrehen
- wenn sie weich genug sind, vorsichtig herausnehmen, aufrecht auf einen Teller stellen und abkühlen lassen
- die Gewürze aus dem Sud nehmen und diesen dann etwa auf ein Viertel (oder weniger) der ursprünglichen Menge zu einem Sirup einreduzieren und dann auskühlen lassen
- Birnen und Sud im Kühlschrank eiskalt werden lassen
- beim Anrichten die aufrecht stehenden Birnen mit dem Sirup übergießen
- optional: Etwas Eiscreme nach Belieben dazugeben
Rotwein nach Belieben? Meiner Meinung nach optimal dafür ist Teran aus dem italienisch/slowenischen Karstgebiet, und dort ist das auch eine sehr traditionelle Nachspeise.