Was die Kochgenossen bei P’lai essen
- Jok (Reissuppe) – das klassische Frühstück in Thailand ist eine große Schüssel Reissuppe mit einer Spur Hackfleisch und einem weichgekochten Ei. Hier sind auch Shiitake-Pilze dabei. Gerösteter Knoblauch, frischer Ingwer, Jungzwiebel und Koriander werden darüber gestreut. Die Suppe ist eine wahre Labsal für Körper und Psyche. Sie wärmt, macht wach und ist eine Wohltat für Bauch und Verdauung! Auf unserer 5-wöchigen Reise durch Thailand haben wir ausnahmslos alle Tage dieses Frühstück gegessen und ernsthaft überlegt, wie man diese Tradition in Wien weiterführen könnte. Hier bei P’lai wird Jok mit Schweinefleisch zubereitet, sonst ist in Thailand die Variante mit Huhn ebenso gebräuchlich.
- Patongo – die chinesisch-thailändische Variante von Krapfen und Donut, mit etwas schwarzem Sesam bestreut, heiß und frisch aus dem Wok und überhaupt nicht fettig – so gut, dass man gar nicht mehr aufhören kann!
Die “Frühstücksmama” von Pai
Der kleine, rollbare Stand im Zentrum der nordthailändischen Stadt Pai erwacht schon in den frühen Morgenstunden zum Leben. Zuerst tauchen hier die Einheimischen auf, um eine Schüssel Jok und ein paar Patongos zu frühstücken, später folgen auch Touristen.
Um 10:00 ist der Laden meist schon ausverkauft und wird geschlossen.
Wir bedauern die Touristen in den mehreren hundert Hotels und Resorts von Pai, die dort ihr “international breakfast” mit fadem Toast, Rührei und Würstel essen, weil sie diesen Stand noch nicht entdeckt haben oder sich nicht vorstellen können, morgens Suppe zu essen. Sie versäumen eines der besten und wohltuendsten Frühstücke der Welt!
Rezept Jok (thai rice soup):
Zutaten für ca. 4 Portionen:
- 300 g Langkornreis
- 4 Eier
- 150 g faschiertes (gehacktes) Hühner- oder Schweinefleisch
- 10 kleine Knoblauchzehen
- 1 Handvoll frische Korianderblätter
- 1-2 Frühlingszwiebeln (grüne Teile)
- Fischsauce
- weißer Pfeffer
- frischer Ingwer
- 100 ml Pflanzenöl
- optional: ein paar Blätter vom Sellerie (optimal: Thai-Sellerie)
- optional: Shiitake-Pilze
Zubereitung:
- Die Eier auf Zimmertemperatur bringen und in einer hitzefesten Schüssel mit 1l kochendem Wasser übergießen, 10 min ziehen lassen und beiseite stellen.
- Reis abspülen und in einen Kochtopf geben
- eineinhalb Liter Wasser dazu gießen und zum Kochen bringen. Auf kleiner Flamme köcheln bis er breiig wird, beziehungsweise bis die Körner zu zerfallen beginnen (immer wieder umrühren, damit nichts anbrennt)
- 2 Knoblauchzehen im Mörser zerquetschen, mit ca. 2 TL Fischsauce und dem Hackfleisch vermischen
- Fleischmischung teelöffelweise in 1l kochendes Wasser geben und ca. 3 min kochen lassen (optional kann man einige wenige Sellerieblätter mitkochen), dann vom Feuer nehmen und diese Brühe mit Fischsauce und weißem Pfeffer abschmecken
- die restlichen Knoblauchzehen anquetschen und grob hacken (Schälen nicht notwendig!). In dem Öl ca. 2 min frittieren bis sie hell goldbraun sind.
- Die Fleischbrühe erneut aufkochen und vorerst etwa die Hälfte von dem Reis dazugeben, sodass eine leicht breiige Konsistenz entsteht (manche mögen es eher dünn suppig, manche fast dick breiig), den allfälligen Rest kann man für den nächsten Tag aufheben. Alternativ dazu kann man übrig gebliebenen Reis vom Vortag in dieser Brühe kochen, bis er zu Zerfallen beginnt.
- Die Eier aus der Schale nehmen und in die Portionsschüsseln mit dem heißen Jok geben
- Ingwer in dünne Streifen schneiden und zusammen mit Knoblauch, Koriander und Jungzwiebel separat servieren.
- Fischsauce und weißen Pfeffer zum Nachwürzen auf den Tisch stellen.
Rezept Patongo:
Zutaten:
- 500 g Weizenmehl
- 4 TL Trockenhefe
- 1/2 TL Backpulver
- ca. 450 ml lauwarmes Wasser
- 4 TL Zucker
- 1 TL Salz
- 1-2 EL schwarze Sesamkörner
- etwas Eiweiß zum Verkleben
- Öl zum Frittieren
Zubereitung:
- Mehl, Hefe, Backpulver, Zucker und Salz in einer großen Schüssel gut vermischen
- nach und nach Wasser zugeben, einrühren und gut kneten, bis ein weicher, elastischer Teig entsteht.
- 2 Stunden mit einem Tuch abgedeckt an einem warmen Platz gehen lassen
- lange “Würste” mit ca. 2 cm Durchmesser formen, mit einigen Sesamkörnern bestreuen, diese in ca. 10 cm lange Stücke teilen
- jeweils in der Mitte mit etwas Eiweiß als Kleber betupfen und so je 2 “Würste” parallel zusammenkleben
- in Öl bei 180ºC goldgelb backen, auf Küchenpapier abtropfen und noch heiß servieren