Was die Kochgenossen im Nordwaldhof essen:
- Innereien – hier bekommt man noch das volle traditionelle Programm der österreichischen Innereienküche, vom Hirn bis zur Flecksuppe. Traditionell ist am Mittwoch Innereientag, wenn alles schlachtfrisch serviert wird. Gegen Voranmeldung kann man die Köstlichkeiten auch am Wochenende bekommen. Beuschl und Flecksuppe gibt’s sowieso fast immer.
- Hausgemachte Blutwurst, Leberwurst, Bratwurst – die Würste des Hauses gehören zu den besten in Österreich. Die Blutwurst kennen wir schon vom Gasthof Stromwärts in Wien, die von der Fleischerei des Nordwaldhofs geliefert wird.
- Schweinsbraten mit warmem Krautsalat und waldviertler Erdäpfelknödel – ein wunderbares Krustenbratl vom Schweinebauch – zart, saftig und knusprig! Auch der warme Krautsalat und der Knödel sind Top.
- Handgewuzelte Mohnnudeln mit Birnenschnaps – ganz kleine und unfassbar gute Mohnnudeln, die mit einem Stamperl vom speziellen Kaiserbirnenschnaps übergossen werden – unbedingt kosten!
Wirtshaus und Fleischhauerei, seit 224 Jahren im Familienbesitz
Tochter, Mutter und Großmutter – 3 Generationen von Frauen aus der Familie Bauer betreiben im Nordwesten des Waldviertels das Wirtshaus, das von ihrem Urahn im Jahr 1800 erworben wurde. Der Vater Thomas Bauer betreibt die angeschlossene Fleischhauerei.
Die Kombination aus Fleischerei und Wirtshaus war in früheren Zeiten ein anerkanntes Zeichen für hohe Qualität, was die älteren Semester unter uns sicher bestätigen können. Und beim Nordwaldhof trifft das auch heute noch fraglos voll und ganz zu. Hier werden so ziemlich die besten Blunzen des Landes hergestellt und am Schlachttag wird die komplette Palette der altösterreichischen Innereienküche angeboten: wo bekommt man heute sonst noch Hirn mit Ei oder Flecksuppe?! Selbst die himmlischen g’rösten Nierndln sind sonst leider sehr selten geworden.
All diese – heutzutage fast musealen – Gerichte werden hier genau richtig, wie sich’s gehört, zubereitet. Man kennt sich hier aus mit Fleisch – kein Wunder, schließlich verfügt man über fast ein Vierteljahrtausend(!) an Erfahrung innerhalb der Familie!
Aber nicht nur beim Fleisch, sondern auch bei den Waldviertler “Erpfiknödeln”, beim Karpfen, den gerösteten Eierschwammerln und vor allem bei den sensationell guten Mohnnudeln, die mit Roggenmehl zubereitet und mit Kaiserbirnenschnaps serviert werden, wird der familiäre Erfahrungsschatz sicht- und schmeckbar!
Eigentlich gehören solche Betriebe, in denen sich Familienmitglieder die ganze Arbeit antun, um die kulinarischen Traditionen lebendig zu erhalten, als kulturelle Gedächtnisorte öffentlich subventioniert, quasi als kulinarisches Museum.
Die drei Damen der sechsten, siebenten und achten Generation führen den Betrieb mit liebenswertem Charme und viel schwarzem Humor. Falls sich die Gelegenheit ergibt, sollte man sich unbedingt Geschichten aus der Region erzählen lassen; etwa die von den zwei Schlachtgesellen, die beide in das selbe Mädchen verliebt waren und sich gegenseitig im Streit abgestochen haben, sodass sie keiner bekam. Eine Madonnenfigur an der Hausfassade erinnert noch heute an das Unglück.