So köstlich wie einfach – eine asiatische Vorspeise, so leicht wie Luft!

Tofu ist in unseren Breiten vermutlich das am meisten verachtete Lebensmittel. Alle Rezepte der Kochgenossen, bei denen Tofu zum Einsatz kommt, sind auch jene, die weitaus am wenigsten Beachtung finden.

Wir sind versucht, diese Abneigung zu verstehen, wenn man bedenkt, welche Tofu-Qualitäten hierzulande nicht nur in Supermärkten verkauft werden und oft als trauriger Fleischersatz in “bunten Currypfannen” landen. Das ist auch für uns eine kulinarische Tristesse, auf die wir gerne verzichten.

“Normaler Tofu” – gut und schön – aber da geht viel mehr!

Wenn man jedoch die Kochkulturen Ostasiens genauer betrachtet, dann kann man Tofusorten und kulinarische Kontexte erkennen, die das Produkt aus Sojabohnen als lukullischen Hochgenuss zur Geltung bringen. “Normaler Tofu” – gut und schön – aber da geht viel mehr!

Zum Beispiel gepresster Tofu, ob geräuchert oder nur gewürzt; oder die sogenannte Tofuhaut mit ihrer süßen Nussigkeit; oder eben der Seidentofu, zart wie eine Wolke und noch cremiger als eine Creme Caramel. Man bekommt ihn bei unseren asiatischen Geschäften – wir besorgen ihn im Sino Asia Markt an der Wienzeile.

Bei diesem Rezept, das keinerlei Talent oder Erfahrung voraussetzt, geht es nur um die hohe Qualität der Zutaten – vor allem bei der Sojasauce.

Bitte kein Billigprodukt mit zugesetztem Glutamat verwenden, sondern ein natürlich gebrautes und gereiftes Produkt, das nur aus Soja, Weizen, Salz und Wasser besteht. Am ehesten wird man bei japanischen Marken fündig; zum Beispiel sind die Saucen von Kikkoman absolut in Ordnung, wobei es natürlich noch edlere Produkte gibt, die man allenfalls in speziellen japanischen Läden finden kann.

Unser Jungzwiebel würde in Asien als Biomüll gelten

Die Qualität des Jungzwiebels ist in Österreich allerdings sehr problematisch, denn das was man normalerweise in unseren Supermärkten angeboten bekommt, würde in Asien als Biomüll gelten: Viel zu groß ausgewachsen, verwelkte und weitgehend abgeschnittene und zerfranste Triebe auf dicken weißen Knollen!

Vielleicht liegt es daran, dass viele in ihrer Ignoranz die grünen Teile wegschmeißen und die weißen Teile wie normalen Knollenzwiebel verwenden. Doch dafür braucht es keinen Jungzwiebel – es geht vor allem um die grünen Triebe! In Asien sind diese bis in die Spitzen stets frisch und intakt und generell viel zarter und jünger als unsere “Pletschn”. Am ehesten wird man also bei den Asialäden und Bauernmärkten fündig, wenn man Topqualität sucht.

Jungzwiebel-Händler in Taiwan

Also bitte, liebe heimische Zwiebelbauern und Lebensmittelhändler: Viel früher ernten und eine makellose Frische bis in die Spitzen garantieren; es ist ein Trauerspiel, wenn man bei Zwiebel auf thailändische Flugimporte zurückgreifen muss!

Die Sesamkörner können in einer Pfanne ohne Fett hell angeröstet werden, oder man kauft gleich gerösteten Sesam, den man auch in den asiatischen Geschäften bekommt. Alternativ zu den Samen kann man ein paar Tropfen Sesamöl verwenden.

 

Zutaten für 2 Portionen (Vorspeisen):

  • 300 g Seidentofu
  • 50 g ganz frischer Jungzwiebel, besonders die grünen Teile (in Österreich nicht leicht zu bekommen)
  • 2 EL geröstete Sesamsamen
  • 4-5 EL hochwertige Sojasauce
  • Salz

Zubereitung:

  • Tofu in nicht zu kleine Würfel schneiden
  • die grünen Teile der Jungzwiebel in kleine Ringe schneiden
  • Zwiebel und Sesam über den angerichteten Tofu streuen und leicht salzen
  • mit nicht zu wenig Sojasauce übergießen
  • sofort servieren