Was die Kochgenossen im Café Nil essen:
- Marokkanische Zigarren mit Hummus – herrlich knuspriger, hauchdünner Filoteig mit einer göttlich gewürzten Füllung aus faschiertem Rindfleisch und gerösteten Mandeln. Auch der Hummus ist außergewöhnlich gut.
- Smashed Baba Ghanoush – eine köstliche Variante des Klassikers Baba Ghanoush, bei dem die Zutaten nicht verrührt, sondern getrennt wahrnehmbar sind: rauchig gegrillte Melanzani, cremiges Tahina, frische Zitrone, Olivenöl und Petersil.
- Smashed Sweet Pepper – ein ähnliches Konzept auf der Basis von gehacktem, süßem Spitzpaprika. So gut, dass es uns sofort für weitere Rezepte inspiriert hat!
- Muhammara – ein Klassiker der levantinischen Mezze-Küche ist dieses Püree aus eingelegtem Paprika und gemahlenen Walnüssen.
- Weinblätter – vor allem bei Speisen, von denen man glaubt sie gut zu kennen, zeigt die Köchin, was da alles noch möglich ist: diese gefüllten Blätter übertreffen alle bisher gegessenen bei Weitem!
- Crushed Lamb Beef – diese sehr elegant gewürzten Köfte aus Lamm- und Rindfleisch kennen wir schon aus der Oriental Sandwich Bar. Hier kommen sie mit Pimientos de Padron und Basmati-Reis.
- Yemenite Hamshuka – nach Gewürzen duftendes Rinderfaschiertes mit gerösteten Mandeln und Tahina auf Hummus.
Als Nachfolger für das Nil könnte niemand würdiger sein als die Familie Yaney aus Ägypten
Nachdem sich der Betreiber des alteingesessenen Lokas an der Ecke Siebenstern- und Zollergasse nach Jahrzehnten zur Ruhe gesetzt hatte, wurde von den Vermietern in einem umfangreichen Auswahlverfahren ein neuer Betreiber gesucht. Und glücklicherweise fiel die Wahl auf die ägyptische Familie Yaney.
Mina und Bischoy Yaney haben gemeinsam mit ihrer Mutter Salwa Ghobrial als Köchin 2014 eine kleine Sandwichbar in Döbling eröffnet, die dann 3 Jahre später in den 1. Bezirk übersiedelt ist und als Oriental Sandwich Bar (OSB) die wahrscheinlich besten Pitas der Stadt produziert hat. Wir haben darüber berichtet (OSB).
Nach dem langen Corona-Lockdown ergab sich dann die Chance, das Café Nil im 7. Bezirk zu übernehmen. Kurzerhand wurde das kleine OSB 2022 geschlossen und alle Energie in das neue Projekt gesteckt.
Ende 2022 wurde das Nil wieder eröffnet – und besser hätte das Schicksal die Sache nicht fügen können!
Hier ist endlich eine angemessene Bühne für die außergewöhnlichen Kochkünste der Salwa Ghobrial. Mina Yaney hat als Architekt sehr respektlvoll das Originaldesign adaptiert und mit feinen Details bereichert.
Die beiden Söhne sind im Service tätig und Vater Nabil begrüßt hin und wieder freudig die Gäste. Wer könnte würdiger sein, das seit mehr als 3 Jahrzehnten bestehende Café Nil in neue Zeiten zu führen, als diese ägyptische Familie?
Das Lokal befindet sich noch in einer “Soft-Opening-Phase”, bei der noch ausprobiert und eingespielt wird; und das Geschäft scheint schon sehr ordentlich zu laufen.
Mina erzählt uns auch, dass noch einige authentisch ägyptische Gerichte in einer späteren Phase folgen werden. Wir freuen uns schon auf Koshari und Foul, das es vor allem zum Frühstück geben wird.
Aber die generelle Ausrichtung des Lokals ist nicht nur auf die Ägyptische Küche fokussiert, sondern versteht sich als interkulturell – Mina Yaney im Gespräch: “So wie der Nil durch viele unterschiedliche Kulturen fließt und diese vereint, fungiert unsere Küche als Element der Vernetzung. Mit dem neuen Café NIL möchten wir daher, analog zum Nil, eine kulturübergreifende Komposition und somit eine Schnittstelle zwischen unterschiedlichen Kulturen formen. Demgemäß spricht die Speisekarte eine interkulturelle Sprache und verbindet unterschiedliche Kulturen, sodass sich jeder Mensch “zuhause” fühlen kann.”