Die Kletzennudel ist die beliebteste Süßspeise des kärntnerischen Nudeluniversums
Kletzen sind gedörrte Birnen, die meist aus alten Sorten mit fester Schale und süßem Fruchtfleisch hergestellt werden. Sie verweisen auf Zeiten, als Zucker noch nicht für alltägliche Zwecke zur Verfügung stand. Deshalb süßen wir bei diesem Rezept mit Honig statt Zucker.
Das typische Merkmal der traditionellen Kärntner Teigtaschen ist der „gekrendelte“ Rand. „A Dirndl, dos nit krendln kann, kriagt kan Mann“ lautet ein kärntnerisches Sprichwort. Unser Kochgenosse Albert Winkler aus Spittal an der Drau kann ganz wunderbar krendeln. Er zeigt uns, wie’s geht.
Zutaten für ca. 8 Portionen::
- 500 g Bröseltopfen (Krümelquark)
- 400 g Kletzen (gedörrte Birnen)
- 600 g Weizenmehl (universal)
- 1 Orange (bio – mit essbarer Schale)
- 4 EL Honig
- 100 g Butter
- 1 Pkg. Vanillezucker
- Zimt gemahlen
- Nelken gemahlen
- 1 TL Rum
- Salz
- geschmacksneutrales Öl
Zubereitung:
- Kletzen über Nacht in Wasser einlegen
- Mehl in eine Schüssel geben, dazu 1/2 TL Salz und 2 TL Öl
- mit lauwarmem Wasser zu einem elastischen, relativ weichen Teig verkneten. Auf bemehltem Untergrund arbeiten, sonst klebt der Teig
- mit einem feuchten Tuch bedecken und mindestens 30 min ruhen lassen
- Stängel und harte Blütenstände der Kletzen wegschneiden und in große Stücke schneiden
- im Einweichwasser ca. 15 min kochen, dann fein faschieren (wolfen)
- faschierte Kletzen mit dem Topfen, 2 EL Honig, 1 Pkg Vanillezucker, 1 TL Zimt, eine Messerspitze Nelkenpulver, 2 Prisen Salz, etwas abgeriebene Orangenschale und 1 TL Rum gut vermischen
- aus der Kletzenmasse kompakte Kugeln mit etwa 2,5 cm Durchmesser formen
- Mehl in eine Schüssel geben, dazu 1/2 TL Salz und 2 TL Öl
- mit lauwarmem Wasser zu einem elastischen, relativ weichen Teig verkneten. Auf bemehltem Untergrund arbeiten, sonst klebt der Teig
- mit einem feuchten Tuch bedecken und mindestens 30 min ruhen lassen
- Vom Teig ein faustgroßes Stück abschneiden. Arbeitsfläche bemehlen und den auf ca. 3 mm Dicke Teig auswalzen. Mit einem Becher rund ausstechen (ca. 8 cm Durchmesser)
- Die Teigstücke sofort füllen, damit sie nicht austrocknen
- Das Teigstück zuerst etwas dehnen, dann eine Kugel der Fülle mittig daraufgeben. Den Teig zusammenklappen und die Verbindungsstelle gut zusammendrücken. Darauf achten, dass am Rand keine Fülle dazwischen kommt
- Den Rand zwischen Daumen und Zeigefinger krendeln. Die genaue Technik kann man mit Worten nicht beschreiben, deshalb unbedingt das obige Video anschauen! Irgendwie ist es wie ein „Verzwirbeln“ einer Schnur
- Mit dem nächsten faustgroßen Stück vom Teig weitermachen, bis alles aufgebraucht ist. Wenn der Teig einmal ausgestochen ist, sollte er rasch gefüllt und geschlossen werden, denn er trocknet an der Oberfläche ziemlich rasch und dann klebt er nicht mehr. Das Ergebnis sind dann unschön aufgeplatzte Teigtaschen im Kochwasser Deshalb in relativ kleinen Portionen verarbeiten. Der Teig in „Wartestellung“ sollte immer mit dem feuchten Tuch bedeckt sein
- Die fertigen Kletzennudeln auf ein bemehltes Brett legen, ohne dass sie einander berühren (sonst kleben sie aneinander)
- Viel Salzwasser zum Kochen bringen, Kletzennudeln vorsichtig einlegen. Immer nur so viel, dass sie nebeneinander Platz haben, wenn sie aufschwimmen. Es empfiehlt sich deshalb die Verwendung eines Topfes mit möglichst großen Durchmesser. Sehr behutsam umrühren, damit sie nicht am Boden anlegen, aber Vorisicht! die Taschen können leicht aufreißen! Nicht wallend kochen, es sollten nur vereinzelt Blasen aufsteigen
- Nach etwa 6 Minuten sind sie fertig. Mit einer Schaumkelle herausnehmen
- Honigbutter erst unmittelbar vor dem Anrichten zubereiten: 100 g Butter schmelzen und kurz aufschäumen lassen, dann 2 EL Honig mit dem Schneebesen zügig unterrühren und vom Feuer nehmen
- Kletzennudeln auf Tellern anrichten, mit heißer Honigbutter übergießen und mit etwas Zimt bestreuen