Was die Kochgenossen im Red Bowl essen:
- Rouyan-Wontong- Suppe – zarte Teigtaschen aus einem speziellen, hauchdünnen Teig, der aus feinst faschiertem Schweinefleisch und Klebreis hergestellt wird. Gefüllt mit Schweinefleisch und getrockneten Jakobsmuscheln – köstlich!
- Mouth Watering Chicken – eine saftig pochierte Hühnerkeule in einer sehr würzigen Sauce aus Chiliöl, Sesam, Erdnuss und Sojasauce. Wenn das Huhn aufgegessen ist, kann man die scharfe Sauce einfach nicht abservieren lassen, denn sie hat Suchtpotential. Da könnte man ein Stück Baguette gebrauchen – Fauxpas hin oder her!
- Zhong Jiaozi – Teigtaschen aus Sichuan in Chiliöl mit karamellisierter Sojasauce. Wir haben sie mit Shrimpsfülle gegessen und waren begeistert! Die Jiaozi werden auch mit Rindfleisch oder Gemüse in jeweils zwei unterschiedlichen Zubereitungsarten angeboten.
- Biang Biang Nudeln – breite, handgemachte Bandnudeln aus der Provinz Shaanxi mit Gemüse in verschiedenen Varianten mit Schweinebauch, Rindfleisch, Tofu oder Pilzen. Die herrliche Struktur der Nudeln ist ein haptisches Erlebnis der Extraklasse.
- Pekingente – das ist wohl die beste Ente der Stadt! Perfekt gegrillt, mit papierdünner, knuspriger Haut und extrem zartem Fleisch. Der Unterschied zur herkömmlichen “Knusprigen Ente” könnte größer nicht sein! Das Fleisch ist vergleichsweise leicht, hell, saftig und butterzart, während das Fett unter der Haut beim senkrechten Grillen fast vollständig geschmolzen und abgetropft ist. Die Zubereitung ist wohl die raffinierteste Methode um einen Vogel zu garen (Ente braten auf chinesisch). Die ganze Ente kommt kunstvoll ausgelöst und in feine Tranchen geschnitten auf den Tisch und reicht für 2 sehr hungrige Esser; oder für 3, wenn man auch bei den Vorspeisen zuschlägt. Der aktuelle Preis von 45 Euro ist für solch ein kulinarisches Kunstwerk wirklich sehr wohlfeil.
Die beste Ente der Stadt und weitere Wunder der Chinesischen Küche
Wien hat sich in den letzten Jahren zu einer der weltweit besten Städte für authentisches chinesisches Essen entwickelt – und das neue Red Bowl an der Wienzeile schraubt die Qualität noch ein bisschen höher.
Selbst in Taiwan – das ja für viele als eigentliche Hochburg der Chinesischen Küche gilt – haben wir selten besser gegessen.
Alles ist hier hand- und hausgemacht, von den verschiedenen Nudeln über die speziellen Teige für Wantan- und Jiaozi-Teigtaschen bis zum Chiliöl.
Der absolute Höhepunkt der angebotenen Gerichte ist eine perfekt zubereitete Pekingente, die hier ohne das sonst übliche Luxusgetue (Ablösen der Haut und Tranchieren bei Tisch) serviert wird. Sympathischerweise ist der Preis auch nicht in der Luxuskategorie angesiedelt.
In dem schönen und herrlich gelegenen Lokal war zuvor die China Bar von Simon Xie Hong, der es Ende 2023 an neue Betreiber übergeben hat – und die Wahl der Nachfolger war eine ausgesprochen glückliche: Es ist Zhang Fa Jun, der quasi als Pionier die Sichuanküche im legendären No.27 in der Ungargasse schon vor vielen Jahren in die Stadt gebracht hatte und der mit seiner Frau Yin Min später die China Kitchen auf der linken Wienzeile etabliert hat.
Noch ist der große Schanigarten winterbedingt nicht möbliert, doch bald wird man Gelegenheit haben, hier an einem der schönsten Plätze der Stadt unter großen Bäumen in den Strahlen der untergehenden Sonne zu Abend zu essen – ungestört vom Verkehr und mit reichlich Platz.
In der Küche dürfte man dann allerdings ins Schwitzen kommen, denn das Lokal ist schon jetzt – ohne Schanigarten – sehr gut besucht. Reservieren wird empfohlen.