Was die Kochgenossen beim Babida essen:
- Mandu – Koreas Äquivalent zu den chinesischen Jiaozi und den japanischen Gioza heißen Mandu. Diese hier sind rundum knusprig gebraten und absolut köstlich.
- Haemul Pajeon – ein knuspriger Pfannkuchen mit viel Jungzwiebel, Shrimps und zartem Tintenfisch mit einem ziemlich geilen Soßerl. Wie beim taiwanesischen Austernomelett dürfte auch hier etwas Stärkemehl zum Einsatz kommen. (Rezeptvideo Pajeon: https://www.youtube.com/watch?v=xkx6TCzDkqU)
- Dolsot Bibimbap – das klassische koreanische Restlessen mit verschiedenen gekochten Gemüsesorten, Ei mit flüssigem Dotter, einem kleinen bisschen Fleisch und scharfer Sauce (Gochujang) über einer dampfenden Reisschüssel. Vor dem Essen sollte man alles mit den Stäbchen durchmischen und dann mit dem Löffel essen. Man mischt nicht gleich mit dem Löffel, damit die Reiskörner ganz bleiben und nicht zerquetscht werden – wir lieben solche aufmerksamen Feinheiten! Die Besonderheit bei Dolsot Bibimbap ist, dass es in einer glutheißen Steinschüssel serviert wird, wodurch der Reis an der Unterseite anbrät. Am Ende kratzt man die Reiskrusteln von der Steinschüssel, kein Körnchen bleibt übrig.
- Yukgezang – eine würzige Suppe aus geschmortem Rindfleisch und Frühlingszwiebeln, die sehr heiß auf den Tisch kommt. Mit Glasnudeln, Bohnensprossen, Ei und Chili. Dazu wird lilafarbener Reis serviert (heungmi-bap). Die Farbe kommt daher, dass eine “schwarze” Reissorte unter den weißen Reis gemischt wird.
- Osam Bulgogi – marinierter Tintenfisch und Schweinefleisch mit Gemüse gegrillt. Diese ungewöhnliche Kombination ist hervorragend!
- Jayuk Bokkeum – im Wok kurz gebratenes Schweinefleisch mit Gemüse. Wunderbar frisch, leicht und würzig.
- Kimchi – fermentiertes Gemüse aller Art: Chinakohl, Rettich, Bohnensprossen… teilweise scharf und immer erfrischend!
Wiens Korea-Connection im Seitenstettenhof
Die Eingangssituation des Babida ist sehr speziell: Ein ganz normaler Hauseingang zwischen den Auslagen einer Billa-Filiale, dann hinauf durch ein Stiegenhaus wie im Gemeindebau und im ersten Stock eine unauffällige Glastüre, durch die man in das Restaurant gelangt. Drinnen angekommen ist man überrascht von der Großzügigkeit des Saales und dem Ausblick auf Schwedenplatz und Donaukanal.
Die Ausstattung mit dick gepolsterten Lederbänken und Natursteinfliesen passt perfekt zum Modernismus des in den 1950er-Jahren errichteten Gebäudes. Das Ambiente ist nüchtern und sehr hell – so wie man es in ganz Asien liebt. Nix mit Schummerlicht und Romantikkerzen – Koreaner, Taiwanesen und Chinesen wollen sehen was sie essen!
Zuvor war für Jahrzehnte ein leicht verstaubtes Chinarestaurant mit kitschiger Deko in dem Lokal untergebracht.
2018 wurden die Räumlichkeiten von Dongwook Lee und seinen koreanischen Geschäftspartnern renoviert und neu gestaltet. Im September 2018 startete der Probebetrieb, vorerst nur für koreanische Reisebusgruppen. Praktischerweise liegt der Busterminal am Schwedenplatz genau gegenüber des Lokals, und Südkoreaner sind eine Hauptgruppe unter den asiatischen Touristen, die Wien besuchen.
Seit Beginn des Jahres 2019 ist das Restaurant für jedermann zugänglich.
Dongwook Lee stammt aus der Hafenstadt Masan an der koreanischen Südküste. Er ist schon vor mehr als einem Jahrzehnt nach Wien gekommen um hier klassischen Gesang zu studieren und hat als Bariton bei Opernaufführungen mitgewirkt.
Seine Frau Jaein Park brachte ihre umfangreichen Kenntnisse der traditionellen Koreanischen Küche ein, und mit Seng Jun Kim wurde ein vielfach prämierter Koch direkt aus Seoul engagiert.
Das erklärte Ziel der Betreiber: “Zu unseren kulinarischen Wurzeln zurückkehren und das servieren, was wir als Kinder selbst hatten – authentische Koreanische Küche.”
Wir finden, dass das sehr gut gelungen ist und dass das Babida ohne Zweifel zu den allerbesten koreanischen Restaurants in Wien zählt. Hier wird alles selbst von Hand gemacht und das schmeckt man.
Ab Anfang Juni werden zusätzlich spezielle Sommermenüs serviert.