Was die Kochgenossen in der Konoba Danijela essen:
- Fuži Gulaš – istrisches Rindsgulasch mit hausgemachten Teigwaren (Fuži – ein Traum!). Zum Niederknien gut und völlig anders als das Wiener Saftgulasch; mit Rotwein, Tomaten und Suppengemüse zubereitet. Paprikapulver spielt hier nur eine Nebenrolle. Wird wahlweise auch mit Njoki oder Polenta serviert
- Divljač – wie das Gulaš, nur mit Wildschwein und Hirsch zubereitet; hier kommen sogar Dörrzwetschken zum Einsatz!
- Calamari vom Rost mit Plitva – ein kroatischer Klassiker, der praktisch überall zu bekommen ist, aber kaum wo so perfekt gekocht ist wie hier. Die Mischung aus Mangold und Kartoffeln könnte besser nicht sein und selten bekommt man so perfekt gegrillte Tintenfische!
- Palačinke – auch bei den Palatschinken zeigt sich große Kochkunst und die Vergangenheit der k&k Doppelmonarchie: hauchzart mit leicht knusprigem Rand – besser kann man Palatschinken nicht machen!
Eine simple Konoba, mitten im Nirgendwo, als kulinarische Entdeckung
Wir waren echte Trotteln! – da hatten wir eine Woche lang direkt gegenüber ein Haus gemietet am Rand des Dorfes Betiga, das man kaum auf einer Landkarte findet und in dem absolut nichts los ist.
Sieben Tage lang haben wir selbst gekocht und diese Kneipe völlig ignoriert. Wir dachten: Was kann das schon sein? Vermutlich die übliche Touristenfalle mit Fritten, Pizza, Cevapcici und Großbildschirm, wo alles nach Vegeta und das Salatdressing nach UHU schmeckt.
Erst am letzten Abend haben wir uns ohne Erwartungen herabgelassen, diese Konoba zu besuchen, weil wir am nächsten Morgen aufbrechen sollten und deshalb unsere Küche schon aufgeräumt war.
Das Lokal selbst halb leer, keine Touristen, alte, einheimische Männer bei Schnaps und Bier, ein mürrischer Kellner, der offensichtlich den ganzen Laden alleine schmeißt, Heurigenbänke im Biergarten, ein Großbildschirm mit Fußball-EM – wie gesagt, wir hatten keine großen Erwartungen.
Doch was dann auf den Tisch kam gehört zu den allerbesten Gerichten, die wir in Kroatien je gegessen haben – nochdazu zu Preisen, die an das Vor-Corona-Niveau erinnern!
Als überzeugte Verfechter der wienerischen Saftgulaschkultur müssen wir neidlos zugeben, dass dieses istrische Gulaš einen anderen, aber durchaus ebenbürtigen Genuss bietet, wenngleich es eher als Ragout in Kombination mit Pasta zu verstehen ist.
Hier kann jemand wirklich kochen! Nicht zuletzt bei den Palatschinken bemerkt man die große Kompetenz und das Wissen um hervorragende Produkte.
Selbst der anfangs etwas mürrische Kellner entpuppt sich als äußerst aufmerksam und professionell; und die Flaschen mit Grappa und Ribisellikör bleiben die ganze Zeit am Tisch stehen, die gehen aufs Haus.
Am Schluss sind wir alle verbrüdert mit den alten Männern und nochdazu hat Österreich das Match gewonnen!