Michael Langoth / Das kulinarische Manifest – mit Rezepten der Kochgenossen / Verlag Anton Pustet 2017
Dieses Buch ist ein Plädoyer für eine Beschäftigung mit den historisch gewachsenen Sprachen des Kochens und versucht aufzuzeigen, was gutes Kochen wirklich ausmacht. Das neu erwachte Interesse am Kochen könnte der Beginn einer Renaissance einer handwerklichen Selbstbestimmung sein, die sich selbstbewusst gegen Fremdbestimmung und Ohnmachtsgefühl einer durch und durch industrialisierten Gegenwart stellt.
Es ist eine Aufforderung, seine Sinne zu trainieren und sich nicht ablenken zu lassen von Luxus, Prestigebedürfnissen, Moden und schönem Schein. Es geht allein um den wahrhaftigen Geschmack.
Authentische Kochtraditionen verhalten sich wie Sprachen und regionale Dialekte. Sie besitzen Vokabel in Form von Zutaten und eine Grammatik in Form von Kochtechniken. Sie zu verstehen ist das beste Mittel gegen die kulinarische Orientierungslosikeit und die Angst vor ungesundem Essen.
Es geht um kulinarische Kompetenz, den angstfreien Genuss und um größtmögliche Vielfalt statt Verzicht und Ausgrenzung.
Verschiedene Kochtechniken und Speiseformate werden anhand von detaillierten Rezepten einander gegenübergestellt und geben einen Einblick in die Vielfalt der traditionellen Kochsprachen.