Was die Kochgenossen beim Hödl kaufen
- Fleisch – durch die Bank sehr gute Qualität bei Schwein, Rind und Lamm.
- Beinschinken – viel besser als die wässrigen, aromatisierten Schinken aus den Supermärkten.
- Blutwurst – Wiener Blunzen König.
Der letzte Fleischer Wiens, der noch selbst schlachtet
Wir befinden uns im Jahre 2016 n.Chr. – ganz Österreich hat nur noch großindustrielle Schlachthöfe, die das Fleisch für das ganze Land produzieren. Ganz Österreich? Nein, denn ein unbeugsamer Fleischermeister hört nicht auf, der Übermacht Widerstand zu leisten!
Es ist nicht leicht für die Familie Hödl, ihr Handwerk so auszuüben, wie es seit unzähligen Generationen üblich war. Jahr für Jahr hagelt es neue Vorschriften für die Schlachtung und Verarbeitung von Tieren, die es kleinen Betrieben unmöglich macht, nach ihren bewährten Methoden weiter zu arbeiten. Diese Verordnungen einer anonymen Obrigkeit haben alle eines gemeinsam: sie verlangen sündteure Investitionen, die sich kleine Betriebe einfach nicht leisten können. Damit werden großindustrielle Schlachthöfe automatisch bevorzugt, mit all den grauenhaften Auswirkungen, die mit diesen neuen foodways verbunden sind: Weite Transportwege, Todespanik und ein grauenvolles Ende in einer erbarmungslosen Tötungsmaschinerie, mit dem Ergebnis “schlechtes Fleisch”. Alle kennen das und alle lehnen es ab! Aber trotzdem verändern sich unsere foodways immer mehr in diese Richtung, die eigentlich niemand will, außer den wenigen, die damit Geld verdienen und den Markt kontrollieren. Es ist vor allem dieser Wust an ständig neuen Vorschriften, der diese Entwicklung vorantreibt. Hygienemaßnahmen sind zwar gut und schön, aber warum muß man Handwerkstraditionen, die seit Jahrtausenden bewährt sind, ständig mit neuen Ge- und Verboten behindern? Es scheint so, dass die Industrie über geschicktes Lobbying einen großen Einfluss auf das Entstehen dieser Verordnungen hat, die nur ihr selbst immer mehr Marktmacht und Wettbewerbsvorteile bringt. Die Verbesserung von Hygienemaßnahmen ist dabei der Vorwand. Ist das wirklich alles nötig, oder behindert ein übertriebener Hygienewahn die Herstellung unserer Nahrungsmittel, so wie wir sie gerne hätten?
So gab es in Österreich schon vor einigen Jahren eine Welle des Aussterbens fast aller kleinen Schweinezucht-Betriebe, ebenfalls ausgelöst durch neue Verordnungen, die einen weiteren Betrieb unmöglich machten. Darüber hinaus diktieren die großen und marktmächtigen Supermarktketten die Fleischpreise und die Vertriebswege. Kleine, handwerkliche und hochqualitative Betriebe haben kaum mehr eine Chance wirtschaftlich zu überleben.