Was die Kochgenossen bei Crazy Khinkali essen:
- Khinkali klassik – die berühmten, mit Fleisch und flüssiger Bouillon gefüllten Teigtaschen aus Georgien, die man verkehrt wie ein Sektglas am Teigstiel mit der Hand hält. Man beisst ein Stück Teig ab und trinkt die herrlich intensive Bouillon bevor man den Rest verspeist. Unter all den Teigtaschen dieser Welt sind Khinkali ein ganz besonderer Leckerbissen! Dieses Konzept ist uns sonst nur aus China und Taiwan bekannt, wo die teilweise flüssig gefüllten Xialongbao als Inbegriff des Teigtascherl-Genusses gelten.
- Vegetarische Khinkali-Varianten – die großen Teigtaschen gibt es auch mit Spinat-Kartoffel-Fülle, mit Pilzen oder mit dreierlei Käse gefüllt.
- Süße Khinkali – mit Haselnusscreme und Schokoteig auf einem Spiegel aus Weichselpüree.
- Khachapuri – ein heißes, fluffiges Fladenbrot mit Käse. In Georgien die omnipräsente Vorspeise oder ein Snack zwischendurch.
- Lobiani – hauchdünner Teig mit roten Bohnen gefüllt.
- Georgischer Wein – alle archäologischen Indizien weisen darauf hin, dass die Kultivierung und Fermentation von Wein in Georgien erfunden wurde, und zwar schon vor fast zehntausend Jahren! Grund genug um georgische Weine zu verkosten – und hier bietet sich eine ausgezeichnete Gelegenheit dafür!
- Knallbunte georgische Kracherl – zum Beispiel eine giftgrüne Estragon-Limonade
Frau Doktor und die Liebe zu den Teigtaschen
Tamara Agdgomeladze ist Augenärztin und forscht an der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie in Wien. Doch was für andere eine ausfüllende Lebenskarriere darstellt, ist für sie nicht genug – ihre Liebe zum Kochen hat sie veranlasst, gemeinsam mit Freundinnen und ihrem Sohn ein winziges Lokal zu eröffnen, das sich den beiden kulinarischen Grundpfeilern der Georgischen Küche widmet: Khinkali und Khachapuri.
Es mag ausgelutscht und kitschig klingen, aber es ist einfach so: hier fühlt man deutlich die Präsenz der wichtigsten Voraussetzung für wahrhaft meisterliches Kochen: Liebe! – die Liebe zum Kochen, zum Handwerk und zu den Traditionen. Aber auch die Liebe in Form einer herzlichen und ehrlichen Freundlichkeit, die einem hier entgegenkommt, was gerade in der traditionellen Raunzerstadt Wien besonders guttut.
Das Lokal verfügt nur über 8 Sitzplätze, aber im Freien wird gerade ein kleiner Schanigarten montiert. Man ist hier natürlich auch auf takeaway eingerichtet und der Andrang ist groß. Kein Wunder, denn hier bekommt man vermutlich die besten Teigtaschen der Stadt!
Hier wird alles frisch von Hand gemacht; deshalb sollte man auch etwas Geduld aufbringen, wenn der Laden voll ist.
Das artgerechte Verspeisen der Khinkali will gelernt sein: ihnen nämlich mit Messer und Gabel zu Leibe zu rücken, ist ein schwerer Fauxpas. Dabei würde die wertvolle Bouillon sinnlos ausrinnen.
Gottseidank befindet sich an der Wand des Lokals eine großformatige Gebrauchsanleitung. Der dicke Teigstiel dient als Griff und wird gewöhnlich nicht mitgegessen, doch hindert einen niemand daran, es trotzdem zu tun.
Traditionell werden fleischgefüllte Khinkali nur mit etwas schwarzem Pfeffer gegessen. Hier kann man zusätzlich aus 3 verschiedenen Dipsaucen wählen (Sauerrahm, Tomate, Chili). Die machen aber eher in Verbindung mit den fleischlosen Sorten Sinn, denn deren Füllungen haben nichts Flüssiges.